Die Zukunft der Partikeltechnologie aktiv mitgestalten
04.11.2024 Look into the World of Processing Artikel

Die Zukunft der Partikeltechnologie aktiv mitgestalten

Wissen teilen, Innovation fördern, Netzwerk stärken: Wissenschaftlicher Fortschritt lebt von Partizipation und Dialog. Die Partikeltechnologie als Querschnittsdisziplin profitiert besonders vom wissenschaftlichen Austausch. Auf der PARTEC 2025 steht sie wieder im Mittelpunkt. Bis Januar 2025 haben Interessierte noch Zeit, Abstracts einzureichen, um ihre Forschungsergebnisse auf dem Kongress zu präsentieren.

Eine Gruppe Teilnehmer der PARTEC 2023 steht auf einer Bühne und winkt dem Publikum zu Wissenschaft lebt vom Mitmachen. Wer auf der PARTEC 2025 Forschungsergebnisse vorstellen und diskutieren möchte, muss bald sein Abstract einreichen.

Noch fast ein Jahr bis zur PARTEC 2025. Im September 2025 bietet der internationale Kongress Experten der Partikeltechnologie aus Forschung und Industrie wieder die Gelegenheit, ihre aktuellen Erkenntnisse vor einem hochkarätigen Fachpublikum zu präsentieren. Um Forschungsergebnisse aktiv in die Diskussion einzubringen, bleibt aber nicht mehr viel Zeit: Wer Teil des einzigartigen Netzwerks werden will, das Innovation und Wissenstransfer an der Spitze der Partikeltechnologie fördert, muss sein Abstract bis zum 10. Januar 2025 einreichen.

Ohne Zweifel ist die PARTEC das internationale Forum für Forschung und Entwicklung in der Partikeltechnologie. 2025 bringt der Kongress wieder Wissenschaftler und Ingenieure aus der ganzen Welt zusammen und behandelt Themen wie Partikelbildung, Agglomerations- und Beschichtungsprozesse sowie verschiedene industrielle Anwendungen von Partikeln. Im Fokus stehen sämtliche Bereiche der Partikelwissenschaft und ihrer Anwendungen:

  • Pulvertechnologien, Gas-Feststoff-Mehrphasenströmung
  • Zerkleinerung, Bruch, Agglomeration und Granulierung
  • Trennung, Fraktionierung und Sortierung
  • Mischen und Dispergieren, Flüssig-Fest-Mehrphasenströmung
  • Produktsynthese und -formulierung, Partikelwechselwirkungen, Grenzflächen und Stabilisierung in flüssigen Medien
  • Innovative Analysemethoden für Labor und Produktion
  • Nano- und Aerosolpartikeltechnologie
  • Partikeltechnologien für nachhaltige Produkte
  • Innovation in Modellierung, Simulation, maschinellem Lernen und generativer künstlicher Intelligenz (KI)
  • Automatisierte Prozessketten in der Partikeltechnologie
Arno Kwade spricht im Posterbereich der PARTEC 2023 Ebenso relevant für Updates zu Forschungsergebnissen aus der Partikeltechnologie wie die Vorträge: der Posterbereich der PARTEC.

Automatisierung und Künstliche Intelligenz im Fokus

Automatisierung und KI sind die aktuellen Fokusthemen, die der wissenschaftliche Beirat der PARTEC für 2025 neu formuliert hat. „Auf diesen Gebieten wird momentan sehr viel geforscht und auch neu angewendet“, erklärt Chairman Professor Lutz Mädler die Entscheidung. „Hier entstehen neue Communities, mit denen wir uns vernetzen wollen.“ Auch sein Institut an der Universität Bremen – das Fachgebiet der Mechanischen Verfahrenstechnik – beteiligt sich am Kongress, unter anderem mit den Themen Partikelsynthese, Partikelformulierung, Mehrphasenprozess und Stoffdaten. „Ein wichtiges Thema wird das Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgesellschaft zu Heteroaggregation sein, welches wir hier in Bremen koordinieren“, ergänzt Mädler.

„Persönlich verspreche ich mir wieder neue Impulse für die eigene Forschung“, sagt der Chairman mit Blick auf die PARTEC 2025. Besonders gespannt erwartet der Physiker und Ingenieur für Verfahrenstechnik Antworten auf die Frage, wie Innovation und Effizienz angesichts begrenzter Ressourcen weiterhin erhöht werden können – und in diesem Zusammenhang auch, welchen Einfluss KI künftig auf die Partikelsimulation haben wird. Mit Blick auf Zukunftsthemen spricht der Kongress deshalb auch gezielt Nachwuchswissenschaftler an. „Die brauchen wir für unsere Community alle ganz dringend“, mahnt Mädler.

Particles Empowering Tomorrow: Innovations for our Global World – unter dieses Motto hat Mädler gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Beirat die PARTEC 2025 gestellt. Es drückt aus: Partikel stehen an erster Stelle. Und sie sind wichtige Bausteine, heute und auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Für zukünftige Prozesse sind Partikel von wesentlicher Bedeutung, ob es um Energie, Recycling, Wertschöpfung oder neue Produktionstechnologien geht.

Wissenschaftlicher Austausch über Ländergrenzen hinweg

„Ich glaube an eine Globale Welt und hoffe, dass die PARTEC das auch reflektieren wird“, sagt Mädler mit Blick auf den internationalen Charakter des Kongresses. 2023 reisten Teilnehmer aus 25 Ländern nach Nürnberg, um die jüngste Auflage der PARTEC zu besuchen – ein Wert, der traditionell hoch ist. Ebenfalls 2025 wieder dabei ist Professor Arno Kwade. Als Leiter des Instituts für Partikeltechnik an der TU Braunschweig war Kwade Chairman der PARTEC 2023. „Die PARTEC hat in den letzten Jahren stets bewiesen, internationale Spitzenforschung aus allen Bereichen der Partikeltechnik zu präsentieren, von der Grundlagen- bis zur industriellen Anwendungsforschung“, sagt Mädlers Vorgänger über den Kongress. Er erwartet auch im nächsten Jahr viele Beiträge, die die neusten Innovationen zu Prozesstechnik, Analytik und Produkten zeigen und spannende Forschungsfragen beantworten, besonders in Sachen Nachhaltigkeit.

Kwade reist nicht allein nach Nürnberg, sondern gemeinsam mit weiteren Vertretern des von ihm geleiteten Instituts für Partikeltechnik. „Wir werden auch für 2025 wieder zahlreiche Vorträge und Poster einreichen, um von unserer Seite erneut zum Erfolg der PARTEC beizutragen“, stellt Kwade in Aussicht. Dabei werden entsprechend den sechs Forschungsbereichen unterschiedliche Hauptthemen der Konferenz adressiert. „Dies umfasst beispielsweise Beiträge aus dem Bereich der pharmazeutischen Verfahrenstechnik zur Ringschichtgranulation oder dem Füllverhalten industrieller Rundlauftablettenpressen. Ohne solche Prozesse genau zu verstehen, ist deren gezielte Optimierung kaum möglich, die in Anbetracht der hohen Qualitätsanforderungen an Medikamente bei gleichzeitig weiter steigendem Bedarf jedoch unerlässlich ist“, erklärt der Wissenschaftler.

Lutz Mädler mit Ljuba Woppowa und Arno Kwade auf der PARTEC 2023 Staffelübergabe (v.l.): Ljuba Woppowa (VDI-GVC e.V.), Lutz Mädler (Chair PARTEC 2025) und Arno Kwade (Chair PARTEC 2023) auf der PARTEC 2025

Jetzt Abstract einreichen und Sprecher auf der PARTEC 2025 werden

Prozesse verstehen, entwickeln und optimieren: Ohne Austausch und Dialog ist wissenschaftlicher Fortschritt undenkbar. Dass gerade die Partikeltechnologie als Querschnittsdisziplin der Schlüssel für die Bewältigung zahlreicher globaler Herausforderungen ist, ist Lutz Mädler wie auch Arno Kwade bewusst. Energie und Recycling nennt Mädler als erstes; neuartige Medikamente, Batterien und Brennstoffzellen und selbst innovative Bauprozesse für die Schaffung günstigen Wohnraums sind weitere Themen, die Kwade wichtig sind.

Viele gute Gründe also für die Teilnahme an der PARTEC 2025. Und der Weg zur Vorstellung wichtiger Forschungsergebnisse ist kurz: Einfach bis zum 10. Januar 2025 ein kurzes Abstract einreichen, das den Vortrag zusammenfasst.

Autor

Marius Schaub

Marius Schaub