Die Messung des Volumens von Schüttgut ist ein wichtiger Prozess in vielen Industrien, insbesondere in der Logistik, im Bergbau, in der Landwirtschaft und in der Baustoffindustrie. Ob Sand und Kies, Getreide oder Erz: Immer geht es darum, die Menge eines lose gelagerten Materials zu bestimmen.
Geometrie und Beschaffenheit können stören
Was einfach klingt, birgt dennoch Herausforderungen. So haben Schüttguthaufen oft eine ungleichmäßige Geometrie, was die Volumenberechnung erschwert. Schüttgut kann sich durch Eigengewicht oder Transport zudem verdichten, wodurch das Volumen variiert. Auch der Feuchtegehalt spielt eine Rolle: Feuchtes Material kann verklumpen und das Volumen beeinflussen.
Abhängig von der Auflösung und Präzision der Sensoren oder Messgeräte können weitere Messgenauigkeiten entstehen. Bei Staubentwicklung in Industrieumgebungen können optische Sensoren und Kameras ebenfalls gestört werden. Bei der Lagerung in Silos muss das Volumen oft über indirekte Messungen wie Druck- oder Füllstandsensoren bestimmt werden.
Etablierte Methoden zur Volumenmessung
Eine der vermutlich ältesten Methoden ist die Füllstandmessung mit Peilstäben. Dabei wird ein langer Stab – meist aus Metall oder Kunststoff – senkrecht in das Schüttgut geführt, bis er den Boden oder eine bestimmte Tiefe erreicht. Das Material bleibt an der Berührungsstelle des Stabs haften, wodurch der Füllstand sichtbar wird. Die Methode ist allerdings relativ ungenau: Schon durch Hügel oder Senken kann es zu Abweichungen kommen. Die Methode ist zudem zeitaufwendig und oft weniger genau als moderne Sensorik. Deshalb wird sie heute in industriellen Anwendungen kaum noch eingesetzt.
Da der Bedarf nach der Messung von Schüttgut schon lange besteht, haben sich verschiedene andere Methoden etabliert. Die wohl häufigste mechanische Methode besteht in der Volumenmessung: Ist die Schüttdichte bekannt, lässt sich durch Wiegen neben dem Gewicht auch das Volumen bestimmen. Anbieter wie Sick kombinieren dieses Verfahren heute mit intelligenten Systemen: Während ein Muldenkipper gewogen wird, erkennt ein Messsystem gleichzeitig automatisch Ladung und Oberkante der Laderampe des Kippers und ermittelt die Volumendifferenz. Eine Software generiert dann ein 3D-Modell der Ladung, mit dem Volumen und Gewicht der Ladung berechnet werden.