Nicht mehr benötigte Kunststoffe gehen ins Recycling – das sollte eigentlich jedem klar sein. Leider führt die Erfassung von ausgedienten Produkten und Verpackungen aus Plastik aber noch lange nicht, dass daraus Sekundärmaterial entsteht. Dafür gibt es viele Gründe. Besonders die sortenreine Trennung nach Kunststoffsorten bereitet der Recyclingindustrie immer noch große Probleme.
Maschinen- und Anlagenbauer arbeiten deshalb kontinuierlich daran, Hemmschuhe zu beseitigen. Neue Technologien ermöglichen es etwa, Verpackungen zu identifizieren, die mit Lebensmitteln in Kontakt standen, schwarze Kunststoffe sortenrein zu sortieren oder die allgemeine Prozesseffizienz immer weiter zu erhöhen. Für die Wettbewerbsfähigkeit von Sekundärkunststoffen ist das besonders wichtig, da Recyclingmaterial immer mit Neuware, dem sogenannten Virgin Material, konkurriert. In diesem Jahr haben mehrere Anbieter Innovationen für die Verbesserung des Kunststoffrecyclings vorgestellt.
Mehr Leistung und Effizienz beim Extrudieren und Compoundieren
Kunststoffrecycling als Wachstumsmarkt: Coperion hat jahrzehntelange Erfahrung mit der Produktion von Kunststoffen, dabei aber lange ausschließlich auf die Herstellung von Neuware gesetzt. Dem Einstieg in die Ausrüstung für Hersteller von Sekundärmaterial kommt das gesammelt Prozesswissen zugute. Ob Extrudieren und Compoundieren, Granulieren oder Zuführen – viele Verarbeitungsschritte in der Aufbereitung von Altkunststoffen gleichen der Produktion von Neuware. In den Mittelpunkt des Angebots für Recycler stellt der Anbieter seine Extrusionstechnologie mit Doppelschneckenextruder. Im Vergleich zu Konstruktionen mit einfacher Schnecke sind demnach das Drehmoment und der Durchsatz höher. Hohe Energieeffizienz steigere zudem die Effizienz des Gesamtprozesses.
Der Fokus auf Recyclingprozesse führt zudem nicht nur zu Anpassungen und Optimierungen, sondern auch zu Neuentwicklungen. Ein Filtrationscompounder ermöglicht das Filtrieren und Compoundieren in einem Produktionsschritt. Die integrierte Arbeitsweise befreit die Schmelze von Kontaminationen, anschließend kann sie mit Verstärkungs- oder Füllstoffen compoundiert werden. Neben einem schlankeren Anlagenaufbau soll so auch bei dieser Maschine der Energieverbrauch deutlich sinken, während die Qualität der Compounds steigt.