Im „Veganuary“ 2024 war es nicht zu übersehen: Immer mehr vegane Fleisch-, Fisch- und Milchprodukt-Alternativen auf Basis von pflanzlichen Proteinen drängen auf den Markt. Supermarktketten und Discounter unterbieten sich mit Lockpreisen. Meatless Monday und Veggie Thursday sollen für Regelmäßigkeit in der Ernährungsumstellung sorgen. Und tatsächlich: Nicht nur überzeugte Veganer, auch gesundheits- und umweltbewusste Menschen, die sonst tierischen Produkten nicht abgeneigt sind, greifen zu.
Treiber für starkes Marktwachstum pflanzlicher Proteine
Bis 2031 soll der Markt für pflanzliche Proteine ein Volumen von 26,45 Mrd. US-Dollar erreichen, so die im Februar 2024 erschienene Marktstudie „Global Plant-based Protein Market 2024“ von Meticulous Market Research. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 8,4 Prozent. Zu den Treibern zählt neben ethischen Motiven (Tierschutz, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit/Welternährung) der allgemeine Trend zu proteinreicher Ernährung. Von Soja und Weizen über Erbsen, Raps, Mais und Reis bis hin zu Bohnen und Lupinen reichen die pflanzlichen Proteinquellen.
Den New-Food-Startups folgen etablierte Nahrungsmittelproduzenten
Relativ junge Unternehmen wie Like Meat gelten als Pioniere für vegane Fleischalternativen. Angesichts der hohen Wachstumsraten wurden und werden nun immer mehr etablierte Nahrungsmittelhersteller ebenfalls in diesem Markt aktiv. Neben bislang auf Fleisch-, Wurst- oder Milchprodukte fokussierten Unternehmen wie Rügenwalder Mühle, Alnatura, Iglo, Friesland Campina (Valess), Nestlé (Garden Gourmet) und Kerry Group gehören auch Stärkeproduzenten wie Crespel & Deiters zu den Gewinnern in Europa. Breit aufgestellte Unternehmen wie Roquettes und Beneo (Südzucker) versorgen neben der Getränke- und Lebensmittelbranche auch die Pharma- und Kosmetikindustrie mit pflanzlichen Proteinen. Der Boom zieht immer neue Startups an – und überzeugt schließlich sogar „eingefleischte“ Anbieter tierischer Produkte wie Tönnies, in den Veggie-Markt zu investieren.
Maschinenbauer liefern Technik und Know-how für die Proteinverschiebung
Die guten Wachstumsaussichten bringt die Technik-Anbieter auf den Plan. Sie sind besonders gefordert, ihr Know-how einzubringen, – neben der geeigneten Verfahrenstechnik. Ist doch der junge, boomende Markt mit zahlreichen neuen Produktentwicklungen verbunden – und das nicht selten in Unternehmen mit wenig oder gar keinem verfahrenstechnischen Know-how für pflanzliche Nahrungsmittel. Sie benötigen fundierte Unterstützung bei der Verfahrensentwicklung. Und zahlreiche Maschinenbauer leisten dies.