Was haben Druckfarben, Katalysatoren und Medikamente gemeinsam? Ihre Wirksamkeit und Funktionalität hängen maßgeblich von der Beschaffenheit der in ihnen gebundenen Partikel ab. Weicht die Größe der farbgebenden Teilchen von den Anforderungen ab, können Farben beispielsweise Druckköpfe verstopfen. In der Medizin können zu große oder kleine Partikel sogar die Gesundheit des Patienten gefährden.
Zahlreiche produzierende Industrien sind deshalb daran interessiert, die Partikelgröße der Medien in ihren Produktionsprozessen so genau wie möglich zu kennen. Bisher ist das allerdings meist nur offline möglich. Das bedeutet: Aus dem laufenden Prozess wird eine Probe entnommen und analysiert. Die Größenbestimmung ist auf verschiedenen Wegen möglich: per Siebanalyse, durch statische oder dynamische Bildanalyse, mittels Laserlichtstreuung oder Laserbeugung und mit dynamischer Lichtstreuung.
Die Methoden sind etabliert, bringen jedoch Nachteile mit sich: Ergibt die Untersuchung, dass die Partikel bereits zu klein vermahlen wurden, ist die Charge verloren. Selbst bei Produkten, die Partikel mit einer breiten Korngrößenverteilung enthalten dürfen, führt zu langes Mahlen zumindest zu unnötig aufgewendeter Energie. Außerdem ist das stichprobenartige Vorgehen zeitaufwendig und teuer.
Forschungsinstitute und Anbieter von Mess- und Analysentechnik suchen deshalb Wege, um die Partikelgrößenverteilung in laufenden Prozessen zu messen, also inline. So bieten Parsum und Alexanderwerk für die Messung der Partikelgröße von kontinuierlich produziertem Granulat in Walzenpressen eine Inline-Lösung an, die in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Hamburg (TUHH) entwickelt wurde. Auch von Herstellern wie Microtrac und PS Prozesstechnik gibt es Analysesysteme für die Online-Messung von Partikelgröße und -form.